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Alles irgendwie können, aber nichts so richtig?


Der Mensch strebt nach Perfektion. Das war schon immer so und wird wahrscheinlich auch immer so bleiben. Schneller, höher, weiter! Aber wie sieht die Wirklichkeit der Menschen aus?

Am Anfang lernen wir in der Schule

EIne Fabel: Die Tierschule (gefunden bei Phantasie1)


Auf der Website von Waltraud Hermann findet man eine interessante Fabel, die Waltraud Hermann selbst auf www.phantasie1.de gefunden hat.

 

Sinngemäß erzählt die Fabel von einer Tierschule, in der alle Tiere alle Disziplinen erlernen sollen. So soll die Ente, von Haus aus eine perfekte Schwimmerin, aber genauso schnell rennen können, wie der Hase. Das Eichhörnchen, das wunderbar flink ist und gut klettern kann, soll aber auch schwimmen können. Die Fabel erzählt, wie alle Tiere an ihre Grenzen getrieben werden und dem Druck nicht standhalten können, alle Disziplinen zu beherrschen.

Und zum Schluss steht in der Fabel: "Am Ende des Jahres hielt ein anomaler Aal, der gut schwimmen und etwas rennen, klettern und fliegen konnte, als Schulbester die Schlussansprache."

(Quelle: http://www.phantasie1.de/tierschule.htm)

Und die Moral von der Geschicht?

Die wirklichkeit der Menschen


Ist es wirklich erstrebenswert, der Aal aus der Fabel zu sein? Wo bleibt da die Perfektion, wenn man die Fabel nun in unsere Menschenwelt übeträgt? Diese Fabel zeigt wunderbar auf, wie paradox unsere Versuche sind, Perfektion zu erreichen. Denn, wenn unser Schulsystem - um im Themenfeld Schule zu bleiben - den Anspruch an alle Schüler hat, eher mittelmäßig zu sein, entfernen wir uns doch eher davon, perfekt zu sein.

Nähern wir uns nicht eher daran an, perfekt zu sein, wenn wir die Disziplinen fördern, in denen wir gut sind? Und nicht versuchen, in allem ein bisschen etwas zu können?

Denkanstöße


Wer oder was ist schon perfekt? Perfektion ist anstrengend und langweilig. Was tut der Mensch denn, wenn er nichts mehr erreichen kann? Und warum seine Zeit an Dinge verschwenden, die einfach nicht im eigenen Bereich der Möglichkeiten liegen?

Man muss sich ganz aktiv diesen Fragen widmen und für sich selbst reflektieren, was genau man denn möchte. Ebenso wichtig ist es, ins Gespräch mit Kindern und Jugendlichen zu gehen, und aufzuzeigen, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat. Beiden muss man sich in der Schule selbstverständlich widmen, doch ist es wichtig, bei beiden nicht zu streng mit sich selbst zu sein. So kann ein Kind, das schlecht in Mathe ist, in Deutsch brillieren und andersherum. Demnach wäre ein guter Weg, das Kind in Mathe insofern zu fördern, als dass es seine Möglichkeiten ausschöpfen kann und in Deutsch genauso, sodass es in diesem Fach über sich hinauswachsen kann.

Mittelmäßigkeit ist kein Verbrechen!


Doch wer sich gut damit fühlt im Mittelmaß zu bleiben, auch wenn es in manchen Disziplinen Tendenzen nach oben gebe, hat genauso ein Recht darauf, das so ausleben zu dürfen!

Auch hier geht es um Freiwilligkeit und Selbstbestimmung. Wer selbst über sich bestimmen darf, der ist ein freier Mensch.