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Erntedank am Sonnenhof

Im Herbst, also nach der Ernte, ist es Tradition, danke zusagen. Danke, dass wir das Glück haben, die Früchte unserer Arbeit ernten zu können.

Das Erntedankfest wird in vielen Kulturkreisen und Religionen gefeiert. Dieses Jahr haben wir uns ein wenig und auch kindgerecht mit einem Aspekt des Neopaganismus, der dreigesichtigen Göttin, im Rahmen des Erntedanks befasst.

Die dreigesichtige Göttin


Die dreigesichtige Göttin verkörpert den Jahreskreislauf bzw. den Lebenskreislauf in Form dreier Frauengestalten. Die rechte Frauengestalt stellt die Jungfrau mit der Farbe Blau dar, sie verkörpert Beginn und Reinheit, wofür die Farbe Blau ebenfalls steht. Auch im christlichen Marienglauben steht diese Farbe für Jungfräulichkeit oder Reinheit. In der Mitte steht die Mutter, die ein rotes Gewand trägt. Die Mutter, Mutter Erde, steht für das Leben, die Fruchtbarkeit und die Geburt eines neuen Menschen, daher die Farbe Rot als Symbol für die Geburt. Rechts ist das alte Weib zu sehen. Ihr Gewand kann weiß oder schwarz sein. Sie steht für die gesammelten Erfahrungen eines Lebens, für Weisheit und auch für das Ende des Lebensweges, den Tod.

Im Kontext des Erntedankfestes haben wir uns speziell mit der Mutter, als Sinnbild der Fruchtbarkeit, befasst und uns daher entschieden, unseren Erntedankaltar mit dieser dreigesichtigen Figur zu schmücken.

Unser Altar in all seiner Vielfalt und Pracht


Die Mischung macht es!

Neben der dreigesichtigen Göttin finden sich auf unserem Erntedankaltar ebenfalls von uns selbst geernetes Gemüse und Obst, sowie auf dem Hof gesammelte Naturobjekte, wie Kastanien und Kräuter. Auch der Maiskolben durfte bei uns nicht fehlen und ein paar Tücher bringen etwas Farbe ins Spiel. Weiterhin haben wir uns dazu entschieden, unseren Altar auch mit den klassischen Holzfiguren der Waldorfpädagogik zu schmücken, sodass der Erntedankaltar eine Erweiterung unseres Jahreszeitentisches darstellt.

Zum Dank entzünden wir gemeinsam ein Licht


Zuerst sind wir in einer kleinen Prozession über den Sonnenhof gezogen und haben die Dinge für unseren Altar eingesammelt. Nachdem die Kinder gemeinsam mit Heike den Erntedankaltar geschmückt hatten, haben wir ein Lied gesungen, das eines unserer Kinder in der Schule gelernt hat und zum Abschluss haben wir gemeinsam ein kleines Gebet aufgesagt.

Weiterhin haben wir uns über das Ernetdankfest und die dreigesichtige Göttin, die Mutter Erde, unterhalten.

Wir haben aber auch besprochen, für was wir allgemein in unseren Leben danke sagen wollen.

 

Wir sagen dank dafür,

... dass wir gesund sind

... ein Dach über dem Kopf haben

... Essen haben

... zur Schule gehen können

... Freunde haben

... Tiere auf dem Hof haben

... dass wir Menschen haben, die für uns da sind

 

 

Und zum Schluss haben wir dann eine Kerze entzündet.