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TATÜÜÜÜ TATAAAA, WIR ÜBEN DEN BRANDSCHUTZ

Einmal im Jahr begrüßen wir Herrn Deters aus Holdorf zur Brandschutzübung am Sonnenhof. Der ehemalige Feuerwehrmann hat sich auch nach seiner aktiven Zeit bei der Feuerwehr dem Brandschutz verschrieben und so profitieren wir von seinem umfangreichen Wissen und seiner tollen Art, selbst den Kleinsten die Wichtigkeit von Brandschutz zu vermitteln.

 

"Es brennt immer nur bei den Anderen!"

 

Dieser Irrglaube führt laut Herrn Deters dazu, dass viele Privathaushalte, aber auch kleinere Unternehmen bzw. Organisationen den Brandschutz vernachlässigen. Aber gerade in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung, sollten die Abläufe im Falle eines Brandweges, Fluchtwege, die Bedienung eines Feuerlöschers sowie der Sammelpunkt klar sein.

 

Er betont, dass es den Bewohnern einer Wohnung, eines Hauses bzw. Einrichtung in Fleisch und Blut übergeben müsse, wo sich beispielsweise ein Feuerlöscher befinde und was die erste Handlung nach dem Entdecken eines Brandes ist.

 

Was ist im Falle eines Brandes zu tun?

 

1. Sollte ein Brand in der Nacht ausbrechen, so müssen zunächst alle Bewohner geweckt werden und nach draußen gebracht werden. Selbstverständlich müssen tatsächliche Rettungsaktionen, wie das Betreten brennender oder verrauchter Räume den Feuerwehrleuten überlassen werden.

2. Als zweites muss sofort der Notruf abgesetzt werden: 112, diese Nummer gilt deutschlandweit.

 

Die fünf W-Fragen

 

Kinder, Jugendliche und selbstverständlich auch Erwachsene sollten das Beantworten der fünf W-Fragen üben, die beim Absetzen eines Notrufes unabdingbar sind:

  1. Wo ist das Ereignis?

Der Ort des Ereignisses soll so genau, wie möglich, angegeben werden

(z.B. Gemeindename oder Stadtteil, Straßenname, Hausnummer, Stockwerk, Besonderheiten wie Hinterhöfe, Straßentyp, Fahrtrichtung, Kilometerangaben an Straßen, Bahnlinien oder Flüssen)

  1. Wer ruft an?

Name, Standort und Telefonnummer für Rückfragen

  1. Was ist geschehen?

Das Ereignis soll so genau, wie möglich, und kurz beschrieben werden. Auch was konkret zu sehen ist soll beschrieben werden (was ist geschehen? was ist zu sehen?), beispielsweise Verkehrsunfall, Absturz, Brand, Explosion, Einsturz, eingeklemmte Person

  1. Wie viele Betroffene?

Die Zahl der betroffenen Personen, ihre Lage und die Verletzungen sollen abgeschätzt werden! Geben Sie bei Kindern auch das – gegebenenfalls geschätzte – Alter an

  1. Warten auf Rückfragen!

Und nicht gleich auflegen! Denn die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle benötigen vielleicht noch weitere Informationen

 

Gegebenenfalls muss auch der Notfallknopf betätigt werden. Was die Kennzeichnung von Fluchtwegen betrifft, so wies Herr Deters daraufhin, dass auch gekennzeichnete Fluchtwege bei starker Rauchentwicklung oftmals nicht auszumachen sind. Deshalb ist es unabdingbar, dass Fluchtwege geübt werden und den Bewohnern in Fleisch und Blut übergehen. Die Bewohner müssen ebenfalls wissen, wo sich die Feuerlöscher befinden und auch das Telefon, um überhaupt einen Notruf absetzen zu können.

Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre gewartet werden und Feuermelder müssen ebenfalls engmaschig gewartet werden.

 

Aktive Teilnahme nimmt Scheu vor der Handlung

Selbstverständlich ist es gerade für Kinder eine riesenhafte Herausforderung, im Notfall zu handeln. Jedoch ist es, wie in allen Lebenslagen auch im Falle eines Notfalles so, dass Übung hier ebenfalls den Meister macht bzw. Übung die Scheu oder die Berührungsängste z.B. im Umgang mit einem Feuerlöscher nimmt. Zusätzlich entmystifizieren Feuerlöscherübungen diese Rettungsmittel. So sind Kinder weniger dazu geneigt, an einem Feuerlöscher herumzuspielen, wenn sie den Umgang mit selbigem gewöhnt sind.

Ebenso wichtig ist die Sensibilisierung der Kinder bezüglich eines vernünftigen Umgangs mit Feuer. Es muss klar sein, wie gefährlich Kerzen oder Feuerzeuge im Kinderzimmer sein können. Deshalb sollten Kinder Feuer nicht als Element wahrnehmen, dessen Umgang verboten für sie ist, sondern es sollte ihnen Raum gegeben werden, Feuer im kontrollierten Rahmen kennenzulernen. So können Kerzen z.B. im Gemeinschaftsraum unter Aufsicht angezündet werden oder ein Feuer im Freien in einer Feuerstelle entfacht werden.

Während der Brandschutzübung wurden u.a. ein PC-Brand und eine Staubexplosion (im Modellhausformat) simuliert. Als Tipp wies Deters daraufhin, dass es prinzipiell ratsam sei, Geräte in der Nacht aus der Steckdose zu ziehen oder Mehrfachsteckdosen mit Kippschalter zu nutzen. Auch Blockbatterein sollten fachmännisch (z.B. in den Sammleboxen in Super-, Bau- oder Drogeriemärkten) entsorgt werden, da die übrige Restladung ebenfalls zur Selbstentzündung führen kann.