"Hast du das gesehen?" "Ich glaube, da wohnt auch ein Wichtel!"
Beobachtet man unsere Kleinsten dabei, wie sie zur Zeit durch unseren Garten ziehen und mal hier und mal da zwischen den Bäumen und Farnen in die Hocke gehen, um besser sehen zu können, ob sie nicht eine Wichteltür oder Spuren eines Wichtels entdecken, so geht einem das Herz auf. Dabei ist es noch schöner, dass die Großen sich zwar ein wenig lustig darüber machen bzw. nicht daran glauben, aber den Kleinen die Illusion nicht rauben!
Eigens für unsere Wichtel haben wir an verschiedenen Stellen in unserem Garten kleine Orte geschaffen, an denen die guten Geister sich niederlassen sollen. Hier stellen wir kleine Kunstwerke und Gaben, wie Honigwasser auf, damit die Wichtel etwas zum essen haben und sich wohlfühlen.
Die kalte Jahreszeit, die Jahreszeit für Geschichten
Nachdem wir uns alle nun aufgrund des Herbstwetters abends wieder früher zusammen einfinden und auch mehr Zeit drinnen verbingen, nehmen wir unsere Tradition der kalten Jahreszeiten wieder auf und erzählen Geschichten bei Kerzenschein. Zum einen hat unsere Einrichtungsleiterin Heike dieses Jahr indische Gleichnisse nach Ajahn Brahm entdeckt, die die Kinder oft zum Staunen bringen, wenn wir anschließend darüber reden. Oft müssen die Gleichnisse nicht einmal aufgeklärt werden, denn die Kinder begreifen den Sinn hinter diesen Geschichten von alleine. Selbstverständlich wird bei der Auswahl der Gleichnisse darauf geachtet, dass sie alters- bzw. kindgerecht sind.
Hier haben wir für euch das Gleichnis "Alte Mönche lügen nicht" von Ajahn Brahm für euch:
Und zum anderen widmen wir uns abends auch den guten Geistern um uns herum. Kennt ihr eventuell bereits die Geschichten und Erzählungen über die
guten (Haus-)Geister und Wichtel? Ich selbst kenne sie aus meiner Kindheit. Da wäre zum Beispiel Tomte Tumetott von Astrid Lindgren. Tomte ist der gute Hausgeist eines kleinen Bauernhofs und er
sieht des nachts nach Mensch und Tier und wacht über sie.
Der gute Hausgeist, der über alles wacht
Es gibt den Kindern ein Gefühl des Behütetseins, wenn wir über die guten Geister sprechen, die über unsere Einrichtung wachen. Auch das Wundersame, das in diesen kleinen Geschichten steckt erfreut die Kinder und beflügelt ihre Fantasie. Und ist es nicht so, die Fanatsie geht heute so oft schon in der frühsten Kindheit verloren oder hat einfach keinen Platz mehr im Alltag?
Hier bei uns in der Jugendhilfe kommen die Kinder und Jugendlichen oft als Neuzugang in die Einrichtung und können beispielsweise mit Medien, wie WhatsApp, Instagram und Snapchat umgehen, spielen auch bereits online Rollenspiele u.Ä. und kennen selbstverständlich alle Kino-Blockbuster, die von Superhelden handeln. Das alles ist, selbstverständlich nach Alterseignung, richtig und wichtig und gehört heute defintiv dazu. Doch fragt man nach der klassischen Kinderliteratur – zum Beispiel nach den Geschichten Astrid Lindgrens – so beobachten wir oft, dass die Kinder eben noch nicht mit Pippi, Kalle und Karlson in Berührung gekommen sind.
Das bedeutet wiederum, diese Kinder wuchsen bisher fernab der wunderbaren Welt der Kinderliteratur und somit auch der eigenen Fantasie auf. Sich auf das geschriebene Wort oder auch das vorgelsene Wort zu konzentrieren, sind neue Erfahrungen. Aber wir stellen auch immer wieder zufrieden fest, dass die Kinder- und Jugendlichen sich noch gerne an Bücher und Geschichten heranführen lassen. Dass sie sich noch mit diesen vermeintlich einfach gestrickten Geschichten identifizieren können und (zumindest) die Kleinen sie auch in ihren Alltag einflechten, wie es eben mit unseren "Wichteln" hier am Sonnenhof geschieht.
Und natürlich bietet die Kinder- und Jugendliteratur sehr viele Genres unter denen fast ein jedes Kind und auch ein jeder Jugendlicher genau seine Interessen wiedergespiegelt findet. So wie im Fernsehen oder im Internet, ist auch in der Literatur für jeden etwas dabei. Und von dem positiven Einfluss, der vieles und häufiges Lesen auf die Schriftsprache der Kinder hat, müssen wir jetzt gar nicht erst anfangen, denn das ist selbstverständlich.
Tipp der Redaktion: Manuela Pusker – soulfriendly art of Living
Wir möchten euch den Newsletter von Manuela Pusker wärmstens empfehlen! Gerade bei unserem Thema gute Geister und allgemein bei den Themen rundum das Leben im Einklang mit der Natur bietet Manuela Pusker mit ihren "Inspirationen" wertvolle Informationen und Denkanstöße. So stellt sie in einem ihrer Newsletter die Bedeutung der Hasel, in Anlehnung an den keltischen Baumkalender, für Körper und Seele vor:
"Die Haselnuss wurde gerne als Schutzwall gegen die Widersachermächte eingesetzt und umgrenzt auch das heutige Goetheanum in Dornach. Wer sich unter einer Hasel schlafen legt, hat zukunftsträchtige Träume, heißt es bei Rene Strassmann. Und der Alchemist Dr. Max Amann rät: „Unter Haselsträuchern kann man sich leicht mit freundlichen Naturgeistern in Verbindung setzen.“
Auch werden Haselruten verwendet, um verborgene Wasseradern aufzuspüren und die alteuropäischen Schamanen benutzten Haselruten um das Wetter zu beeinflussen. (Wolf Dieter Storl)
Dies und viele andere Gründe könnten uns inspirieren, in den kommenden Tagen mal ein wenig unter einem Haselstrauch zu meditieren, vielleicht gibt es ja eine wunderbare Eingebung." (Manuela Pusker, "Inspiration zur Wochenmitte", Newsletter vom 25.09.2019)
Hier könnt ihr den Newsletter abonnieren: https://manuelapusker.com/
Und zum Schluss
Wir hoffen, auch ihr kümmert euch nun um euren eigenen guten Hausgeist!