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MUT-MACH-GESCHICHTEN

Ganz aktuell beschäftigt uns eine sehr schwierige Fragestellung hier am Sonnenhof: Was ist, wenn es mit der klassischen Schulbildung einfach nicht (mehr) funktioniert?

 

In Deutschland besteht die Schulpflicht, da gibt es sehr wenig Spielraum. Selbst wenn Eltern damit einverstanden sind, die klassische Schulbildung abzubrechen und andere Wege für die Bildung gehen wollen.

So befinden sich viele Schüler in der selben misslichen Lage: Sie fühlen sich aus den unterschiedlichste Gründen nicht dazu im Stande, den Unterricht zu besuchen. Gründe hierfür können der fehlende Zugang zur klassischen Schulbildung, Mobbing oder vieles mehr sein. Hierbei handelt es sich leider um das klassische durch das System fallen.

Unser Schützling hat uns und wir helfen ihm dabei, seinen Weg zu finden, aber nicht jeder Schüler hat Unterstützung oder bedingunglosen Rückhalt.

 

Wir wollen Mut machen!

 

Ob berühmte Schriftsteller wie Theodor Fontane oder Franz Kafka, Politiker wie Joschka Fischer und Christian Wulff oder einer der Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Abraham Lincoln, all diese ehemaligen Schüler haben eines gemein: Sie sind einmal sitzengeblieben, haben die Schule abgebrochen oder haben erst gar keine Schule besucht. Und alleine, dass wir diese Namen kennen und es zur Allgemeinbildung zählt, sie zu kennen zeigt uns, sie haben etwas im Leben erreicht!

Hier ist ein netter Artikel FAZ mit dem Titel "Schlechte Zensuren? Halb so schlimm"

 

Was kann man tun?

Im Dialog bleiben

 

In unserem konkretem Fall sind wir im engen Dialog mit der Schule unseres Sonnenhof-Kindes. Uns ist es sehr wichtig, im Moment ganz klar die Stärken unseres Schützlings auszuarbeiten und darzustellen.  Auch die Berufswahl wird so langsam zum Thema. So kümmern wir uns darum, welche Berufe mit den Interessen und Talenten des Jugendlichen in Frage kommen. Welche Praktikumsstellen wären denkbar? Welche Förderstellen oder Förderprogramme gibt es?

Es ist wichtig, im Dialog zu bleiben. Sowohl im Dialog mit der Schule als auch mit dem Jugendlichen. Dabei geht es darum, Ängste ernst zunehmen, Perspektiven aufzuzeigen und klare Fahrpläne zum erreichen des Schulabschlusses zu erstellen.

Denn eines steht fest, der höchstmögliche Schulabschluss ist unabdinglich für das weitere (Berufs-) Leben. Höchstmöglich bedeutet für uns, das was unserem Schützling gut möglich ist. Als Jugendlicher ist es natürlich schwierig, sich vorzustellen, was in zwanzig Jahren sein soll. Aber dafür sind wir da: aufzuzeigen, auf was es ankommt.

 

Stärken erkennen

 

Es kann enorm helfen, wenn man sich beispielsweise eine Praktikumsstelle sucht, die den tatsächlichen Interessen des Jugendlichen entspricht. Denn ist der Praktikant hier mit Eifer dabei und nimmt sich eventuell auch zu Herzen, was die Verantwortlichen der Praktikumsstelle bezüglich des notwendigen Schulabschlusses zusagen haben und allgemein über die Qualifikationen für diesen Beruf, kann das Wunder wirken und neuen Aufschwung geben.

Oft tut es den Jugendlichen gut, wenn man sie einfach mal auf ihre Stärken hinweist und zum Beispiel sagt: "Ich finde es toll, dass du so gerne und viel liest! Und dass du dabei auch alles wie ein Schwamm aufsaugst." So verhält es sich nämlich bei unserem Sonnenhof-Kind: Es verschlingt Jugendliteratur regelrecht. Daraufhin kam einem unserer Mitarbeiter eine tolle Idee! Wieso könnte unser Schützling nicht professioneller Märchenerzähler werden?

 

Märchen erzählen und damit sein täglich Brot verdienen?

 

Falls ihr euch nun fragt, gibt es diesen Beruf denn überhaupt? Hier ein toller Beitrag, der auf Youtube zu finden ist: Beruf Märchenerzähler – Helmut Wittmann

Auch das ist doch eine Mut-Mach-Geschichte. Für jeden gibt es einen Weg, manchmal muss man Glück haben, an der Hand genommen werden oder auch einen Umweg gehen, aber lezten Endes kommt man doch oft zu dem Schluss, dass alles für irgendetwas gut war.