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UNSER GARTEN: EIN EINBLICK IN UNSERE SEELE

Wir haben das wunderbare Osterwetter genutzt und uns an die Gartengestaltung gemacht.

 

 

Erdbeeren, Kartoffeln und Tomaten: Wir schaffen mit den eigenen Händen!

Wir haben uns diese Saison für Erdbeeren (erstes Foto), Kartoffeln (mittleres Foto) und Tomaten (unteres Foto) entschieden. Diese Früchte und dieses Gemüse pflanzen wir hier in unserem eigenen Garten an, der uns genügend Platz und natürliche Ressourcen bietet.

 

Großmutters Wissen bewahren

Was Großmutter noch wusste, ist vielen Enkeln mittlerweile abhanden gekommen.
Ist es nicht faszinierend, und das nun ohne Wertung, dass viele Kinder und Jugendliche fast schon blind ein Smartphone konfigurieren können, aber nicht genau wissen, wie man eine Pflanze richtig setzt? Hierbei geht es nicht darum, wer es genau versäumt hat, solch elementares Wissen weiterzugeben, sondern zu erkennen, dass es sich hierbei um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt. Um welches Problem handelt es sich hier konkret? Es geht darum, dass unsere Gesellschaft sich immer mehr von natürlichen Prozessen abgrenzt, sodass manchen Kindern nicht einmal mehr bewusst ist, dass eine Kartoffel zunächst aus der Erde gegraben werden muss, bevor man sie frittieren kann. Um auf das Beispiel des Smartphones zurückzukommen. Es gibt hier kein besser und kein schlechter, sondern eine Gleichwertigkeit. Denn Kinder befinden sich heutzutage in einem mediendominierten Setting und es ist absolut unabdingbar ihnen einen verantwortungsvollen und kompetenten Umgang mit Dingen wie WhatsApp, Snapchat und Co. zu lehren, aber was nicht auf der Strecke bleiben darf, sind Kompetenzen, die uns schlichtweg zum tatsächlichen Überleben dienen. So haben wir beispielsweise gelernt, wie man eine Pflanze wassersparend und effizient gießt oder wie man selbst Dünger herstellt.

Gartenbau: Elementarer Bestandteil unserer Naturpädagogik

Der Gartenbau ist ein wichtiges Element unseres naturpädagogischen Ansatzes hier im Sonnenhof und bevor wir zur Tat schreiten konnten, haben wir uns ein Grundwissen über das Anpflanzen, Pflegen und Ernten von Gemüse angeeignet.
Durch das Arbeiten in der Erde erfahren die Kinder einer Entschleunigung des Alltags. Dabei ist es für viele heilsam mit den Armen bis an die Ellbogen in der Erde zu stecken und einfach mal nur zu spüren. Hierbei erleben viele unserer Kinder dieses Einswerden mit der Natur zum ersten Mal und entdecken ungeahnte Seiten an sich.
Weiterhin verleiht das Arbeiten im Garten Selbstvertrauen und auch Kompetenzen, die heutzutage nicht mehr selbstverständlich sind. So erfahren unsere Kinder ein regelrechtes Erfolgserlebnis, wenn die anstrengende Arbeit im Garten im wahrsten Sinne des Wortes Früchte trägt. Auch das Übernehmen von Verantwortung und das konsequente Begleiten und Betreuen eines Projektes wird hier im kleinen und entspannten Rahmen erlernt. Diese beiden Kompetenzen können hier beim Gartenbau angelegt und später in den Alltag übertragen werden. Letzten Endes kann man das Sachverständnis der Kinder für den Gartenbau als Alleinstellungsmerkmal bezeichnen, was ihnen später einmal in irgendeiner Weise eventuell zugute kommen kann.

 

 

"Die Idee des Meeres ist in einem Wassertropfen vereint"

(Benedictus D'Espinoza, 1632-1677)

Diese Weisheit des holländischen Philosophen Benedictus D'Espinoza lässt sich genauso gut auf einen Gramm Erde übertragen. Aber was genau bedeuten diese Worte?
Man kann sie so deuten: Der Mensch versucht sich ständig selbst zu übertreffen. Sei es nun beruflich, bei sportlichen Herausforderungen oder sogar im privaten Bereich. Doch was uns diese Worte lehren können ist, dass man sich auf die wesentlichen oder eben die kleinen Dinge des Lebens konzentrieren sollte, egal wie leicht sie zu übersehen sein mögen. Denn genau diese kleinen Dinge lehren uns das Leben. So wie also ein Tropfen Wasser uns ein Gefühl für das ganze Meer geben kann oder ein Gramm Erde uns die Art des organischen Wachsens und Seins lehrt, so lehren uns auch unsere Kleinsten, die Kinder, was es bedeutet, Mensch zu sein. Viel zitiert, aber genau auf den Punkt gebracht passt hier das Zitat aus dem wunderbaren Werk "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar"! So können wir selbstverständlich nicht die Zusammensetzung eines Wassertropfens oder die verschiedenen Mineralien und Partikel in einem Gramm Erde mit dem bloßen Auge erkennen, aber wir können uns Zeit nehmen und uns darübr bewusst werden, dass der noch so kleinste Teil eines Wesens ein unabdingbarer Bestandteil des großen Ganzen ist.

Und zum Schluss: BOKASHI!

Was sich nach einem japanischen Schlachtruf anhört, ist schlichtweg selbsthergestellter Dünger. Das Wort "Bokashi" bedeutet "fermentiertes organisches Material". Und wir haben die Bokashi-Methode benutzt, um unseren eigenen Dünger herzustellen. Schaut euch die beiden Videos von Gartengemüsekiosk auf Youtube an und viel Spaß beim Selbermachen!

Erster Teil:

Zweiter Teil: