Armes Würstchen!

Vorab ein dickes Danke an die Firma Hermes in Wildeshausen!

"Heike, ich habe doch so viel Taschengeld gespart. Kann ich mir da nicht eine gebrauchte Switch (Nintendo Switch) kaufen?"

Diese Frage wurde gestellt beim Frühstückstisch. Ich sage da meist, wenn ich so unvorbereitet bin: "Ich denke darüber nach."

Aber diesmal hat es mich interessiert, da das Kind nie über so einen Wunsch gesprochen hatte. Hat er doch zuhause bei der Mutter eine Playstation.

Er wünschte sich immer eher einen Trettraktor oder will mit dem großen Rasenmäher den Rasen bearbeiten. Ein Outdoorkind eben.

Er spielt auch stundenlang ohne Anleitung Lego und baut die tollsten Fahrzeuge.

Hätte er gesagt, dass er neues Lego braucht.....aber eine Spielekonsole?

 

Daher fragte ich nach. Er sagte mir, dass die Kinder in seiner Schule ihn hänseln und rufen: "Armes Würstchen, du hast ja noch nicht einmal eine Switch, kein Handy, nichts.....hahahahaha. Du armes Würstchen!!"

 

Das hatte mich kalt erwischt, da ich der Meinung bin, dass es kaum etwas Unnötigers als den ganzen Medienkram gibt.

 

 

(Keinen Aufschrei bitte von denen, die das anders sehen. Das ist meine Meinung. Allerdings teile ich diese inzwischen mit vielen Wissenschaftlern und Gehirnforschern.

*Manfred Spitzer (Neurowissenschaftler) schreibt aufgrund seiner Forschungen, dass die Nutzung von digitalen Medien der beste Weg ist, die Gehirne unserer Kinder verkümmern zu lassen.

Bei Nutzung von Handys, Tablets und Co kann sogar die weiße Hirnmasse schrumpfen!*Googlesuche: Medienkonsum Gehirnforschung)

Es bestehen nachweislich Suchtgefahren.

Die Dosis macht das Gift. Und eine altersangepasste Einführung und Schulung ist wichtig.

Wer mehr über die Gefährlichkeit von zu häufiger Smartphone-Nutzung und Spielekonsolen wissen will: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/allgemein-gesundheit/smartphone-gehirn

 

und eine Studie der Universität Paderborn: https://www.uni-paderborn.de/nachricht/123972

 

 

Gerade bei den Kindern mit bestimmten Problemen, auf die ich nicht näher eingehe, ist der Medienkonsum kontraproduktiv. Kommen diese oft aus einem Umfeld bei dem der Umgang mit Medien einfach gewährt wird ohne zu schauen.

 

Und so gingen wir in ein Gespräch über: Wer ist ein armes Würstchen.......

 

Es kam mir zu Hilfe,  dass die Schule in den nächsten Tagen den sogenannten Boysday hatte.

Das ist ein Tag, an dem die Jungs in Firmen schauen dürfen. Und unser Bub hatte, dank seiner guten Freunde Hedwig und Hans Almes, die Möglichkeit bei Hans Almes für die Firma Hermes in Wildeshausen im Außendienst mit zu fahren.

 

Seine Fahrten gingen sogar bis Bremen in die Nähe des Weserstadions. Er hatte bis zum späten Nachmittag einen ereignisreichen, echten Tag.

 

Ja, nun hatte der Bub die Möglichkeit den anderen zu erklären, wer ein armes Würstchen ist.

 

Nämlich der, der stundenlang vor der Spielekonsole sitzt, weil keiner Lust oder Zeit hat, sich mit ihm zu beschäftigen.

 

Danke, Hans und Fa. Hermes!

Armes Würstchen?

Unsere Kinder haben wirklich eine cooles Leben.

Ein paar Tage später holte Hedwig Almes die großen Sandspielzeuge für den Buben heraus. Ihre eigenen Jungs (inzwischen alle Erwachsene) hatten diese schon bespielt.

Was für ein Fest! Sand zwischen den Händen, unter den Füßen. Kreativität im Kopf.

Und das Gefühl: Hier werde ich akzeptiert und gemocht.

Perfekt.

Kein armes Würstchen.....